Rückblick: Einsatz von KI in den Kärntner Museen

Künstliche Intelligenz trifft kulturelles Erbe! Wie kann diese neue Technologie in Museen eingesetzt werden? Damit beschäftigte sich das Team von Salzburg Research am 28. März 2025 in Klagenfurt gemeinsam mit Vertreter:innen einiger Kärntner Museen.

Museen tragen eine besondere Verantwortung. Sie bewahren das kulturelle Erbe, vermitteln Wissen und schaffen Räume für Bildung und Reflexion. Gleichzeitig stehen sie vor der Herausforderung, mit den sich rasch wandelnden Erwartungen ihrer Besucher:innen Schritt zu halten. Digitale Technologien und insbesondere Künstliche Intelligenz bieten hier enormes Potenzial. Doch wie setzt man sie sinnvoll ein, ohne den kulturellen Auftrag aus den Augen zu verlieren? Im Zentrum des Workshops stand es nicht nur, Tools zu erleben und auszuprobieren, sondern ganz konkrete Anwendungsfälle von KI in der eigenen Organisation zu erarbeiten.

Vom Prompt zur Praxis: KI erleben und ausprobieren

  • In Prompting-Übungen erfuhren die Teilnehmenden, wie sie mit durchdachten Eingaben (Prompts) Texte, Bilder oder sogar einfache Datenalanysen mit KI-Tools generieren können.
  • Beispiele aus dem Museumsalltag, wie etwas das Erstellen von Ausstellungstexten oder Einladungen zu Kunstvernissagen, wurden direkt in praktische Aufgaben übersetzt.
  • Die Teilnehmenden entwickelten selber Prompts für ihren Arbeitsalltag, etwas „Schreibe einen informativen Text für die Website über das Landesmuseum Kärnten. Inkludiere einen Überblick zur Geschichte, aktuellen Ausstellungen und Besonderheiten, im Stil eines journalistischen Beitrags.“

Solche praxisnahen Szenarien helfen, Berührungsängste mit KI abzubauen und gleichzeitig neue kreative Möglichkeiten zu entdecken, die schnell umsetzbar sind.

Prozessanalyse trifft Zukunftstechnologie

Ein zentrales Element des Workshops ist die systematische und methodisch angeleitete Auseinandersetzung mit den eigenen Arbeitsprozessen mit dem Ziel, konkrete Potenziale für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zu identifizieren. Im Fokus stand dabei nicht die Technologie um ihrer selbst willen, sondern die Fragen: Wie kann KI gezielt zur Verbesserung, Vereinfachung oder Neugestaltung von Arbeitsabläufen in Museen beitragen?

Den Auftakt bildete eine moderierte Arbeitsphase, in der die Teilnehmenden (Mitarbeiter:innen aus unterschiedlichsten Bereichen der Kärntner Landesmuseen) eingeladen wurden, einen zentralen Prozess aus ihrem Arbeitsalltag auszuwählen. Ob Sammlungspflege, Ausstellungskonzeption, Vermittlung, Verwaltung oder Öffentlichkeitsarbeit – jeder Bereich bot Ansatzpunkte für eine vertiefte Analyse. Durch das Team von Salzburg Research wurden die Teilnehmenden methodisch dazu angeleitet, ihre Prozesse Schritt für Schritt zu strukturieren und aufzuschlüsseln.

Prozessbeschreibung: Was passiert in diesem Prozess konkret? Welche Teilschritte sind notwendig? Wer ist beteiligt?

Ziel und Zweck: Was soll durch den Prozess erreicht werden? Welche Qualitätskriterien gelten?

Herausforderungen: Wo bestehen Engpässe, wiederkehrende Probleme oder ineffiziente Abläufe?

Daten und Informationen: Welche Informationen werden erzeugt, gesammelt oder benötigt?

Potenziale für KI: Wo könnten datengetriebene Systeme oder intelligente Automatisierung unterstützen?

flipchart mit postits

Zwischen den einzelnen Arbeitsschritten gab es genug Zeit, um sich mit den anderen Teilnehmenden auszutauschen und Feedback einzuholen. Gerade der Austausch mit Personen aus derselben Branche erwies sich hier als gewinnbringend, da man auf Gemeinsamkeiten stoßen und Best Practices austauschen konnte. Die gemeinsame Arbeit an den Prozessen zeigte deutlich: Der Schlüssel zur erfolgreichen Digitalisierung im Museum liegt nicht allein in der Technologie, sondern in der Fähigkeit, die eigenen Arbeitsweisen kritisch zu reflektieren, offen zu kommunizieren und gemeinsam weiterzuentwickeln.

Der Workshop ist Teil eines umfangreichen Unterstützungsangebots des EDIH Crowd in Motion. Der European Digital Innovation Hub bietet öffentlichen Einrichtungen und kleinen bis mittleren Unternehmen im Freizeit-, Sport- und Tourismussektor gezielte Hilfe bei Digitalisierungs- und Innovationsvorhaben. Für Museen, die an weiteren Formaten interessiert sind oder eine konkrete Projektidee verfolgen, ist die Teilnahme unter den auf der Crowd in Motion dargestellten Bedingungen kostenlos.